Die erweiterte individuelle Förderung im Verständnis von ZIP-SEP im MK bedeutet, dass Kinder, denen das grundlegende unterrichtliche/schulische Angebot zum erfolgreichen schulischen Lernen sowie zur weiteren altersentsprechenden Entwicklung nicht ausreicht, weitere fördernde Angebote erhalten. Diese Angebote gehen über das übliche Maß an Förderung deutlich hinaus und werden in einem Förderplan beschrieben.
Im Sinne einer erweiterten individuellen Förderung wird das lern- und entwicklungsbezogene Handeln aller an der Förderung der Kinder beteiligten Personen ergänzt, mit den Zielen
- eine Ausweitung auf weitere Bereiche (etwa Mathematik, Deutsch, Sprache, Verhalten, aber auch Freizeit, Familie etc.) zu verhindern,
- die Problemsituation in ihrer Intensität abzumildern bzw. eine Verschlechterung zu verhindern sowie
- die Dauer des Bestehens der Problemsituation zu verkürzen.
Das heißt, dass die individuelle erweiterte Förderung darauf abzielt, die Einleitung eines Verfahrens hinsichtlich § 4 AO-SF (Lern- und Entwicklungsstörungen) verhindern zu können.
Dass sich ein Kind in einem aktiven Prozess der erweiterten individuellen Förderung im Sinne von ZIP befindet, was auch die entsprechende Meldung beim Schulamt anzeigt, ist in erster Linie anhand der individuellen Unterstützung, die das Kind erhält, zu erkennen.
Zwingend erforderliche Merkmale
- Das Leistungsniveau des Kindes liegt unter dem AFB I, d.h. die Minimalkompetenzen können nicht erreicht und das dritte Jahr der SEP muss ausgeschöpft werden.
- Es liegt dementsprechend ein aktueller Förderplan vor, der die Bedarfe des Kindes und wie konkret darauf eingegangen wird darlegt.
- Es wurde ein „zweiter Blick“ eingeholt, um die Förderung im Rahmen der Förderkonferenz zu planen
- Die erforderliche weitere Dokumentation nach ZIP liegt vor.
Beispiele für Maßnahmen, die anzeigen, dass ein Kind individuell gefördert wird (unvollständige Liste)
- das Kind erhält binnen- und/außendifferenzierende Förderangebote, die die Bedarfe des Kindes unmittelbar aufgreifen
- das Kind erhält im Unterricht unterstützende Maßnahmen, die nur ihm/ihr oder einem kleinen Teil der Klasse zukommen
- das Kind ist Gegenstand eines kriteriengeleiteten Austauschs zwischen mehreren Fachkräften einer Schule, auch über den zweiten Blick hinaus
- das Kind erhält ergänzende Lernangebote, um Lernrückstände aufzuarbeiten
- das Kind erhält ein reduziertes Lernangebot, um dem individuellen Leistungsvermögen des Kindes Rechnung zu tragen
- es findet ein intensivierter Austausch mit den Eltern/Erziehungsberechtigten statt
- es findet Beratung von Fachlehrkräften, die das Kind unterrichten statt
- etc.