Grundsätze und Interventionsabläufe

Um möglichst wirksam mit herausfordernden Situationen in der Schule umgehen zu können, ist eine enge Kooperation(-sbereitschaft) aller beteiligten Personen und Institutionen grundlegende Voraussetzung.  Diese ist umso erfolgsträchtiger, wenn der Zusammenarbeit einige wesentliche gemeinsame Grundsätze bei der Prävention und Intervention zugrunde liegen.

Bitte beachten Sie, dass sich die Handlungsempfehlungen bei den hier behandelten Themen zum Teil eher an Schulleitungen, zum Teil eher an Lehrkräfte sowie weiteres pädagogisches Personal richten. 

Grundsätzliches vorweg

  • Achten Sie auf frühzeitige Warnsignale. Schauen Sie stets genau hin.
  • Nehmen Sie Hinweise von Mitschülerinnen und Mitschülern ernst und sichern Sie Vertraulichkeit.
  • Bleiben Sie grundsätzlich ruhig und besonnen.
  • Zögern Sie grundsätzlich nicht zu handeln.
  • Die in den Kapiteln beschriebenen Beobachtungen geben nicht immer eindeutig Rückschlüsse auf mögliche Problemlagen. Meist handelt es sich um unspezifische Symptome. Deshalb ist es wichtig die Gesamtsituation zu betrachten, um die Ursache(n) für die jeweils vorliegende Situation zu erkennen.

Handlungsempfehlungen für den Umgang mit Schülerinnen und Schülern sowie deren Eltern bzw. Erziehungsberechtigten

  • Suchen Sie, sofern die jeweilige Situation dies zulässt, das Gespräch mit der Schülerin bzw. dem Schüler und/oder den Eltern bzw. Erziehungsberechtigten. Bereiten Sie diese Gespräche nach Möglichkeit vorab sorgfältig vor. 
  • Schaffen Sie einen angemessenen Rahmen für Gespräche mit den betroffenen Personen.
  • Haben Sie eine zugewandte und ermutigende Haltung.
  • Zeigen Sie eine empathische, wertschätzende und achtsame Einstellung gegenüber den Beteiligten.
  • Vermeiden Sie Vorverurteilungen, Moralisierungen und/oder bohrende Fragen.
  • Seien Sie achtsam gegenüber den Befindlichkeiten und Situationen Ihres Gegenübers.
  • Überfordern Sie die Schülerin oder den Schüler und Familie nicht mit zu hohen eigenen Veränderungserwartungen.

Handlungsempfehlungen für den Umgang mit anderen internen und externen Beteiligten

  • Stellen Sie eine gute Kommunikation zwischen Klassenleitung und Fachlehrkräften her.
  • Nutzen Sie die Möglichkeiten Ihrer Schule.
    Beziehen Sie früh die Schulsozialarbeit mit ein und bauen Sie Teamstrukturen im Rahmen eines Beratungskonzeptes auf.
  • Nutzen Sie die kollegiale Fallberatung.
  • Nutzen Sie ggf. Runde Tische oder Fallkonferenzen.
  • Zögern Sie nicht, sich frühzeitig Beratung durch externe Fachkräfte zu suchen und sich mit Beratungseinrichtungen zu vernetzen.

Darüber hinaus

  • Berücksichtigen bzw. beachten Sie gesetzliche und rechtliche Grundlagen (z. B. Jugendschutzgesetz, AGBs Sozialer Netzwerke etc.).
  • Achten Sie auf eine möglichst lückenlose Dokumentation – diese kann hilfreich, mitunter sogar dringend erforderlich sein. Nutzen Sie hierzu auch die auf der Internetseite bereitgestellten Materialen, Leitfäden sowie Dokumentationshilfen.
  • Nutzen Sie Anregungen, Tipps und Denkanstöße des Ordners sowie das begleitende Web-Angebot für Ihre Arbeit.

Zu guter Letzt soll an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, dass mit Hilfe dieses Materials vor allem der Blick auf mögliche Ressourcen geschärft wer-den soll und nicht nur die Problemlagen fokussiert werden. Das Material soll dazu anregen, Ressourcen gewinnbringend einzusetzen und für den Umgang mit der jeweiligen Situation zu nutzen.

Download des vollständigen Kapitels