Suchtprobleme

Worum geht es?

Spricht man von Suchtproblemen, sind damit neben dem Konsum 
von „klassischen“ Suchtmitteln wie Alkohol, Tabak, illegale Drogen, Tabletten und/oder andere Substanzen auch die nicht stoffgebundenen Süchte gemeint (z. B. Medienkonsum, Spielsucht, Internet, Handy).

Bei der Einschätzung des Suchtmaßes unterscheidet man im Wesentlichen zwischen genussvollem Konsum, gewohnheitsmäßigem Konsum, Missbrauch bis hin zur Abhängigkeit. 

Darüber hinaus muss immer auch der etwaige Handel mit illegalen Drogen in den Blick genommen werden. 


Was nehme ich wahr? Was macht mir Sorgen?

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BEOBACHTUNGEN IM SCHULISCHEN BZW. LEISTUNGSBEREICH DER SCHÜLERIN ODER DES SCHÜLERS

  • Lassen sich (wiederholt) Anzeichen von Konzentrationsschwäche und/oder (ein daraus resultierender) Leistungsabfall beobachten?
  • Gibt es Unregelmäßigkeiten im Schulbesuch?

BEOBACHTUNGEN IM PERSÖNLICHEN BZW. EMOTIONALEN BEREICH DER SCHÜLERIN ODER DES SCHÜLERS

  • Können eine geringe Belastbarkeit und/oder aggressive Reaktionen festgestellt werden?
  • Kommt es vermehrt zu Stimmungsschwankungen, erhöhter Empfindsamkeit, Traurigkeit, Depressivität etc.?

BEOBACHTUNGEN IM GESUNDHEITLICHEN BEREICH DER SCHÜLERIN ODER DES SCHÜLERS

  • Inwieweit leidet die Schülerin oder der Schüler unter Wahrnehmungsstörungen und/oder Müdigkeit?
  • Lassen sich extremes Schwitzen, vergrößerte Pupillen, rote Augen, Blässe, Zittern etc. feststellen?

BEOBACHTUNGEN IM KONTAKT- UND SOZIALVERHALTEN DER SCHÜLERIN ODER DES SCHÜLERS

  • Werden z.T. unangemessene Reaktionen und/oder Verhaltensweisen an den Tag gelegt?
  • Neigt die Schülerin oder der Schüler dazu, sich verstärkt zurückzuziehen oder sich vollständig zu isolieren?

Was nehme ich wahr? – Was beruhigt mich? 

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  • Welche persönlichen und familiären Stärken, Kompetenzen und Ressourcen nehme ich wahr?
  • Inwieweit können die familiäre Situation, das häusliche Umfeld, weitere wichtige Bezugspersonen (z. B. Großeltern) und/oder die Nachbarschaft zur Linderung oder Behebung der Auffälligkeiten beitragen?
  • In welcher Form kann der Freundeskreis unterstützend mit einbezogen werden?
  • Liegt eine grundsätzliche Bereitschaft zur Kooperation und Mitwirkung seitens der betroffenen Personen vor?
  • Welche externen Einrichtungen/Anlaufstellen (z. B. einschlägige Beratungsstellen, Jugendamt etc.) können unterstützen?
  • Welche persönlichen Interessen und/oder Formen der Freizeitgestaltung (z. B. Jugendzentrum, Mitgliedschaft in einem Verein) können sich gewinnbringend auf die Situation auswirken?

Was kann ich tun?

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FÜR DIE SCHÜLERIN ODER DEN SCHÜLER UND/ODER DIE FAMILIE

  • Gespräch mit der Schülerin oder dem Schüler suchen (eigene Beobachtungen schildern, ohne Vorverurteilung und Etikettierungen in das Gespräch gehen)
  • Gegebenenfalls pseudonymisierte Beratung in Anspruch nehmen
  • Informationsmaterial zur Verfügung stellen
  • Hilfe zur Reduzierung anbieten; über Safer-Use-Regeln aufklären (z. B: Die Konsumenten sollen psychisch und körperlich fit sein. Nicht wahllos die erste Pille/das erste Pulver kaufen. Die Substanz zunächst „antesten“. Mischkonsum vermeiden, da Wechselwirkungen gefährlich und unerforscht sind! Nie alleine konsumieren.)
  • Unterstützungsmöglichkeiten anbieten und Hilfsmöglichkeiten aufzeigen (z. B. Hausarzt, Onlineberatung, Vertrauenslehrkräfte)
  • Übergänge in die Beratungseinrichtung und/oder zu weiteren Hilfen (z. B. Therapie, Unterkunft) begleiten
  • Jugendkontaktbeamten bzw. Polizei Märkischer Kreis, Kriminalprävention einbinden
  • Ggf. Schulordnungsmaßnahmen einleiten

FÜR DIE KLASSE UND/ODER DIE SCHULGEMEINSCHAFT

  • Präventive Arbeit im Unterricht leisten (Informationsmaterial zur Verfügung stellen)
  • Aufklärungsarbeit leisten durch Thematisierung von Suchtproblemen im Unterricht (z. B. auch in Form einer Projektwoche)
  • Hilfe zur Reduzierung anbieten; über Safer-Use-Regeln aufklären (siehe oben)

FÜR MICH ALS LEHRKRAFT

  • Engen innerschulischen Austausch führen (Lehrkräfte/Kollegium, Schulsozialarbeit, Offener Ganztag)
  • Eigenberatung, Teamberatung, Multiplikatorberatung einholen
  • Kontakt zur oder zum Drogenbeauftragten der Schule aufnehmen
  • Fortbildungen besuchen

Wer hilft weiter?

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SCHULINTERN

  • Drogenbeauftragte oder Drogenbeauftragter der Schule
  • Beratungslehrkräfte
  • Schulsozialarbeit
  • Schulleitung

EXTERN

  • Schulpsychologische Beratungsstelle
  • Drobs Anonyme Drogenberatung e. V.
  • Blaues Kreuz e. V.
  • Polizei Märkischer Kreis, Kriminalprävention
  • Erzieherischer Kinder- und Jugendschutz des Märkischen Kreises bzw. der einzelnen Kommunen für Präventionsangebote

Kontakte & weitere Angebote

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