Der vorletzte Veranstaltungstag fand an einem frostigen 17. März statt.
Die Gruppe startete mit einem Line-Up zu den Fragen inwieweit die Prinzipien der Neuen Autorität schon im Schulkonzept verankert sind (schriftlich und in Handlung), wie gut es gelingt, SchülerInnen in Entscheidungsprozesse mit einzubeziehen und wie wichtig es den KollegInnen ist, eine positive Beziehung zu den Eltern der SuS aufzubauen. Die letzte Frage des Line-Up zielte auf den Austausch im Kollegium ab.
Während die Fragen nach der positiven Beziehung zu den Eltern und vor allem nach der bejahenden Beziehung zu den SchülerInnen sehr entschieden mit voller Zustimmung beantwortet wurden, konnten viele KollegInnen noch nicht so zustimmend die Frage nach der Verankerung im Schulkonzept beantworten.
Im nächsten Schritt hatten die TeilnehmerInnen die Aufgabe in ihren Peergroups ein Plakat zu erstellen auf dem sie festhielten, was Neue Autorität ist.
„Das Vorgehen beruht auf den Grundhaltungen, sozialpolitischen Ansätzen und Methoden der Gewaltlosen Widerstandes nach Mahatma Gandhi und M. L. King. Ebenfalls basiert es auf neurobiologischen und systemischen Prinzipien. Im Mittelpunkt steht die Stärkung der Präsenz von Eltern, päd. Tätigen und Führungskräften und nicht primär die Änderung des Verhaltens der anderen im Verhalten schwierig erlebten Personen. Es geht um
- ein Handeln frei von Zwang und Gewalt mit klaren Verantwortlichkeiten und sichernden Vorgehensweisen
- Angebote von Beziehungen und Kooperation, sodass selbst bei heftigsten Auseinandersetzungen die Verbundenheit im Vordergrund steht und
- um die Absicherung der Autonomie aller Beteiligten, die durch größtmögliche Transparenz im Vorgehen sichtbar wird, sowie der eigenen Überzeugungen und entsprechender Beharrlichkeit im eigenen Handeln.
Neue Autorität ist dieses Konzept genannt worden, weil es sich von traditionellen Sichtweisen abgrenzen will, die auf autoritäres, disziplinierendes u strafenden Vorgehen setzt.“ (SyNA)
Diese sieben Waben wurde von den Teilnehmenden im „World-Café“ besprochen, reflektiert und Ideen dazu festgehalten.
In den Rückmeldungen zu dieser Methode und besonders zu den einzelnen Waben zeigten, wie sehr die Teilnehmer und Teilnehmerinnen sich mit dem Konzept beschäftigten und beschäftigen:
„Verinnerlichung der Begriffe und deren Bedeutung in den gesamten Kontext, man kennt die ‚Vokabeln‘.“
„Routine ist noch nicht gesichert“ „Man muss in das Thema hineinwachsen“
„Geschlossenheit des Teams. Wir haben euch im Blick…“
„Das Wozu muss für alle klar sein, dann kann es auch umgesetzt werden. Dann kann es zu Erfolg kommen.“
Kurz vor der Mittagspause standen die Präsenzdimensionen im Mittelpunkt der Diskussion. Diese sechs Präsenzdimensionen, über die die TeilnehmerInnen einen Fall reflektierten, den Norman Aßelborn schilderte, ließen alle gemeinsam überlegen, was in diesem Fall hätte unternommen werden können und was vielleicht besser funktionieren hätte.
Wie bekomme ich mehr Wahlmöglichkeiten in meine Handlung? Diese Überlegung ist es, welche das Präsenzkarussell in den Mittelpunkt der Arbeit stellt.
Nach der Mittagspause stellten die Peergroups ihren Fall vor, den sie mit Blick auf die Präsenzdimensionen in ihrer Gruppe diskutiert haben.
Die Gesten der Beziehung und der Verzeihung/Versöhnung zusammen mit der Wiedergutmachung rundeten den Tag ab.
Die Gesamtgruppe erlebte eine sehr intensive und effektive Veranstaltung an diesem Tag und gingen mit der Hausaufgabe
- Was sind die spezifischen Aspekte der Neuen Autorität, die gut an eurer Schule funktionieren, und welche Herausforderungen bestehen noch? Und
- Welche Ressourcen oder Unterstützung benötigt ihr, um die Umsetzung der Neuen Autorität zu verbessern?
an die Arbeit in der eigenen Schule. Der letzte Veranstaltungstag erwartet die Teilnehmer am 06. Juni 2025.